Die ursprünglich durch den Chemiefabrikanten Friedrich Witte um 1890 errichtete und in den 1930-er Jahren von dem Flugzeugkonstrukteur Ernst Heinkel erworbene und vollständig überformte Villa wird seit 1952 als Institutsgebäude genutzt.
Bei der Sanierung ging es vornehmlich um die Anpassung des Gebäudes an die jetzigen Nutzungsanforderungen durch das Institut für Ostseeforschung Warnemünde. Aus bau- und kulturhistorischer Sicht sowie der städtebaulichen Bedeutung des Gebäudes erfolgte die Sanierung nach denkmalpflegerischen Ansprüchen. Auf Grundlage eines restauratorischen Gutachtens wird bei der Sanierung weitestgehend die Fassung des Umbaus von 1940 berücksichtigt, deutlich zu erkennen an der konsequenten Umsetzung der architektonischen Haltung der „Weißen“ als zeittypisches Phänomen der 1930er Jahre.
Im Hochparterre und ersten Obergeschoss entstanden moderne Büro- und Seminarräume. Im Souterrain lädt das Besucher-Informationszentrum Interessierte ein. Anhand von Modellen und Simulationen wird die Forschungsarbeit eindrucksvoll dargestellt. Das Dachgeschoss bietet Institutsgästen und Mitarbeitern Übernachtungsplätze. Dieser gestalterische Anspruch musste mit der Anforderung für Büronutzung, Barrierefreiheit und Brandschutz in Einklang gebracht werden. Neu hinzugefügte Bauteile wie das Foyer wurden in bewusst moderner Formensprache und mit größtmöglicher Transparenz ausgeführt, so dass die ursprünglich allein stehende Villa trotz des funktionalen Anschlusses an das Hauptgebäude wieder als Solitärbau erlebbar wird.
In Vorbereitung der Maßnahme wurde für das provisorisch in der Villa untergebrachte Hochleistungs-Sekundärmassenspektrometer (NanoSIMS) ein vorhandenes Hofgebäude mit großem technischem Aufwand zum Labor umgebaut.